Detlef Cordes
Jede Kunst steht im Spannungsfeld zwischen Ausdruck und Widerspruch. Zwischen dem, was sie sein will, und dem, wie sie wahrgenommen wird. Ich singe meine Lieder – leicht, zugänglich, manchmal fast oberflächlich, so wie mir der Schnabel gewachsen ist. Und dann kommt Frederike Theuerbier und nimmt sie auseinander. Nicht aus Bosheit, sondern weil das ihre Aufgabe ist.
Warum stelle ich mich dem? Weil alles mindestens zwei Seiten hat. Weil jede Stimme ihr eigenes Recht hat. Weil keine Kunst ohne Kritik existiert. Ich singe, sie seziert. Ich schaffe, sie hinterfragt – und genau darin schafft sie mit. Und irgendwo dazwischen liegt vielleicht so etwas wie Wahrheit.Detlef Cordes