Doch hier stellt sich die Frage: Wie weit kann man die eigene Ungeschicklichkeit romantisieren, ohne dabei Verantwortung abzugeben? Die Zeilen ‚Was ich sagen wollt war dieses / Was du verstanden hast war aber das‘ klingen fast wie ein selbstgefälliges Schulterzucken, anstatt sich wirklich mit den Konsequenzen der eigenen Worte auseinanderzusetzen. Ist es genug, die Schuld auf ‚Missverständnisse‘ zu schieben, wenn doch offensichtlich der Sprecher im Zentrum des Problems steht?
Die Metapher mit der ‚Kuh auf dem Eis‘ mag zunächst skurril und originell wirken, doch sie wird schnell zur Stolperfalle des Songs. Besonders die plötzliche Betonung ‚Nein! Die Kuh, die Kuh, die Kuh / Nicht du‘ wirkt wie ein hektisches Zurückrudern, das mehr Abwehrhaltung als echte Einsicht signalisiert. Hier hätte sich der Text eine Spur mehr Tiefe und weniger Flucht ins Slapstickhafte leisten können.
Insgesamt bleibt die Idee hinter dem Lied charmant, doch die Umsetzung kratzt nur an der Oberfläche. Statt die emotionale Komplexität eines Missverständnisses auszuloten, verliert sich der Song in der Leichtigkeit seiner Wortspiele – und verschenkt dabei die Chance, wirklich sensibel zu sein.
Rezension: Frederike Theuerbier
Dabei wollt ich doch so sensibel sein auf spiellieder.de.
Dabei wollt ich doch so sensibel sein
aber das hat nicht geklappt.
Denn es hat leider den Anschein:
Ich bin in den Fettnapf getappt.
Was ich sagen wolt' war dieses
was du verstanden hast war das.
Was unglaublich böses Fieses
und nun haben wir statt Liebe Hass.
Was soll ich denn jetzt tun?
Das ist ist was, das ich nicht weiß.
ich lieb dich doch - was nun?
wie kriegen wir diesde Kuh vom Eis?
Nein! Die Kuh, die Kuh, die Kuh
Nicht du!
©2024 Detlef Cordes.
ISWC: T-329.712.112-7
GEMA Werknummer: 38411531
ISRC dieser Aufnahme: QT3EX2489699