Tanzfläche statt Tiefgang: Eine Hymne der unreflektierten Verliebtheit

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"Das geht einzig nur mit dir, du" ist eine musikalische Hommage an die Höhenflüge der Verliebtheit – überschwänglich, ungebremst, ja fast berauschend. Der Song ist eine hymnische Liebeserklärung, die keine Zweifel kennt und in ihrer emotionalen Direktheit eine fast kindliche Unschuld ausstrahlt.

Aber genau hier liegt der Knackpunkt: "Das geht einzig nur mit dir, du" ist so sehr in der rosa Wolke gefangen, dass es kaum Raum für eine komplexere Auseinandersetzung mit dem Gefühl Liebe lässt. Alles glückt, die Sonne scheint, selbst der Himmel darf weinen, ohne dass der Optimismus getrübt wird. Das ist nicht per se schlecht – es gibt sicher ein Publikum, das sich in diesem euphorischen Überschwang wiederfindet. Aber die einseitige, fast naive Darstellung lässt wenig Tiefe und Vielschichtigkeit zu. Liebe wird hier auf einen ständigen Höhenflug reduziert, ohne dass die Fallhöhe – und damit das Menschliche – spürbar wird.

Der Text scheint sich vor allem darauf zu konzentrieren, wie "perfekt" alles ist, ohne dass es echte Reibungspunkte oder individuelle Momente gibt, die diese Liebe einzigartig machen. Wäre die angesprochene Person austauschbar, wenn sie ein anderes Personalpronomen hätte? Der Text gibt wenig Hinweise darauf, was diese Beziehung besonders macht – außer dem pauschalen Verweis auf das Gefühl, 'Liebe total, so war’s noch nie.'

Aber fairerweise muss man Cordes zugutehalten: Hier geht es um die Hochphase der Verliebtheit, nicht um eine analytische Liebeserklärung. Der Song ist eingängig und transportiert gute Laune, was sicherlich der Intention entspricht. Für Menschen, die einfach tanzen und den Moment genießen wollen, ist "Das geht einzig nur mit dir, du" ein Treffer. Ich wünschte ich mir allerdings, dass Cordes’ sonstige Beobachtungsgabe – sein Blick für das Unausgesprochene, das Banale, das tief unter der Oberfläche liegt – auch hier ein wenig durchscheinen würde. Nicht jeder liebt nur im siebten Himmel. Aber wer weiß – vielleicht braucht es genau diese unreflektierte Euphorie, um die nächste Herzschmerz-Ballade richtig zu verstehen.

Rezension: Frederike Theuerbier

Das geht einzig nur mit dir du auf spiellieder.de.

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Text:

Ich wach auf und der Tag ist mein Freund
Ich bin gut drauf, hab nur von dir geträumt
Alles im Lot, die Sonne scheint
Ich seh nur rosenrot, auch wenn der Himmel weint

Zum ersten Mal, frag mich nicht wie
Liebe total, so war's noch nie

Das geht einzig nur mit dir, du
Nur mit dir, du, nur mit dir, du
Nur mit dir
Das geht einzig nur mit dir, du
Nur mit dir, du, nur mit dir, du
Nur mit dir

Glaub mir, ich weiß, ich bin total verrückt
Mir wird kalt und heiß, weil mir alles glückt
Was ist bloß los? Mir ging's noch nie so gut
Einfach grandios - ich hab Musik im Blut

Zum ersten Mal, frag mich nicht wie ...

Das haut mich um, ich bin hin und weg
weiß nicht warum ich nix mehr check
Du bist für mich der Hauptgewinn
Ich schmeiß für dich alles andere hin

Zum ersten Mal, frag mich nicht wie ...

©2024 Detlef Cordes.

ISWC: T-329.885.998-6

GEMA Werknummer: 38447750

ISRC dieser Aufnahme: QT3EZ2405069

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